Jukebox
Obwohl im Jahre 1877 Thomas Alva Edison
den ersten Zinnfolien - Phonographen erfand, der spätere Vorläufer der Musikautomaten. Beginnen wir mit der ersten Musikbox in Deutschland. In Deutschland hatte die Musikbox eine kurze Karriere. Bekannt wurde sie bei uns durch die Besatzung der Amis. Aber erst zur Wirtschaftswunderzeit fand sich ein Absatzmarkt dafür. 1950 sollen wohl schon 22 Jukeboxes aus den USA nach Deutschland importiert wurden sein (gebrauchte - und den deutschen Bedingungen angepasst sein).
"Thomas Alva Edison"
Die ersten deutschen Hersteller waren Georg Wiegandt & Söhne. Sie stellten 1952 auf der Herbstmesse die erste Musikbox in Deutschland vor, die "Diplomat" mit 40 Wahlmöglichkeiten. Dadurch blieb Wiegandt führend in der technischen Weiterentwicklung. Als einzige deutsche Herstellerfirma bot sie 1955 eine Jukebox mit 120 Wahlmöglichkeiten. 1953 brachte Willi Becker aus Oberhausen, Vertrieb Europhon-Werke Gladbeck die erste Musikbox mit Magnetophon, die "Europa" auf den Markt. Sie besaß 40 Wahlmöglichkeiten und eine Einrichtung für Selbstaufnahme mit sofortiger Wiedergabe. 1953 brachte die die Firma Tonomat-Automaten die "V102" heraus. Vorgängermodelle waren unter anderen die "Telematic 100" von 1955 sowie "Telematic 200" von 1957, aber auch die "Panoramic" 1959 und die "Teleramic" von 1960. Theodor Bergmann stieg 1954 in das Musikboxgeschäft mit der "Symphonie" ein.
"Diplomat"hier mit 120 Wahlmöglichkeiten Hersteller Georg Wiegandt & Söhne um 1955
... Andere Hersteller wie NSM Apparatebau kamen 1956 mit ihren Modellen "Fanfare 60" und "Fanfare 120" dazu.
Auf der Herbstmesse 1956 in Frankfurt versuchte auch die Firma "Wulff Berlin" mit ihrer ersten Musikbox "Melodie" Fuß auf diesem Markt zu machen.
"Melodie"Hersteller Wulff Berlin um 1956
Seit 1956 wurden dann auch die Spitzenschlager der Musikautomaten in einer Hitliste zusammengefasst. Dazu wurden Einrichtungen montiert, die bei jeder Platte die Anzahl des Abspielens registrierte. 1957 kam von Tonomat-Automaten die deutsche Musikbox "T200" mit 200 Wahlmöglichkeiten, die bei den amerikanischen Herstellern schon länger auf dem Markt eingeführt war, endlich auch auf den deutschen Markt. Mittlerweile wurden auch kleinere Musikboxen als Wandgeräte für Platz sparende Aufhängung angeboten. Auch die Fernbedienung fand große Begeisterung. 1958 kam mit der Stereofonie eine Neuerung auf den Markt, die sich Wiegandt, als erster zum Nutzen machte. Er brachte die "Diplomat C" heraus. Die Musiktruhen kamen auf den Markt, die Titel waren mit einer Fernbedienung wählbar. Die Firma Hecker Paderborn hatte für die "Phono Bar" einen Fernwähler mit 200 Wahlmöglichkeiten auf dem Markt gebracht.
Kurios war auch die "Bimbo Box", die endlos Tonbandmaschine spielte bis zu 150 verschiedene Musikstücke. Die Affen bewegten sich dazu, dank einer mechanischen Nocken Steuerung immer im Klang der Musik. 1960 nahm die Deutsche Wurlitzer mit der "Lyrik" die Produktion auf. Neben NSM ist sie bis heute noch die einzige Firma, die sich in Deutschland behauptet und in die USA exportiert.
"Lyrik"Hersteller Wurlitzer um 1960
Mitte der 60er Jahre ging das Interesse zurück. Musikboxen wurden nur noch funktional und kastenförmig hergestellt. Es entstanden Diskotheken und die klassischen Aufstellorte wie Straßencafés verschwanden. Es gebe mittlerweile preiswerte Plattenspieler und Platten. Dadurch musste AMI fusionieren, Seeburg erlitt finanzielle Verluste und 1974 stellte die amerikanische Wurlitzer Produktion die Jukebox ein. 1978 brachte die Firma NSM die mit modernster Computertechnik ausgestattete Musikbox "Festival ES 160" heraus.
Die technische Weiterentwicklung brachte Musikautomaten mit CD Abspielvorrichtungen, DAT - System und Video - Musikboxen mit Laserabtastsystem.
"CD Wandbox"mit 100 CDs bis 1500 Titel anwählbar Hersteller NSM Bingen um 1991
Nostalgie CD Jukebox
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